Mittwoch, 12. August 2015

Landschaftshonig

Um welchen Honig es sich handelt, hängt davon ab, was die Bienen gesammelt haben.

Nun kann man als Imker lenken, was die Bienen sammeln, denn sie gehen immer auf die Blüten, die in der Mehrzahl sind - was seine biologische Notwendigkeit erfüllt: denn würden sie hin-und her-
springen, funktionierte es mit dem Bestäuben ja nicht.

Um den sogenannten Sortenhonig zu bekommen, bringt man die Bienenstöcke (sofern die entsprechende Tracht nicht von hausaus in der Nähe ist) zu den betreffenden blühenden Pflanzen. Man erhält Lavendelhonig, wenn der Bienenstock neben einem blühenden Lavendelfeld steht. Natürlich muss man auch passend abschleudern, dass nicht die nächste Blütentracht eingetragen wird.

Unser Honig ist kein sortenreiner Honig, sondern ein sogenannter Landschaftshonig. Unsere Bienenstöcke stehen an ihrem fixen Platz und die Bienen sammeln immer das, das die Landschaft gerade hergibt. Da jedes Jahr unterschiedlich ist, ist auch der Honig jedes Jahr ein wenig anders.

Heuer hatten wir nicht nur das Glück, dass es sehr ertragreich war, sondern wir haben auch das Glück, dass wir alle drei "Grundsorten" haben.

Der ganz helle Honig ist derjenige der ersten Schleuderung, es sind die Frühlingsblüten (bei uns überwiegend Löwenzahn und Apfelblüten), die den Honig so hell aussehen lassen. Dieser reine Blütenhonig kristallisiert sehr schnell aus - wir rühren ihn vorsichtig, bevor wir ihn abfüllen, so entsteht eine cremige Konsistenz.

Der dunkle Honig ist Waldhonig, den wir nicht oft haben, weil es für ihn spezielle Witterungsverhältnisse (nämlich einen feuchten Sommer im Jahr davor) braucht. Also im kommenden Jahr werden wir sicher keinen Waldhonig haben!

Der fast orangene Honig stammt aus der zweiten Schleuderung, eine Mischung aus Waldhonig und (wahrscheinlich) Kastanie und Ahorn.

Geschmacklich zeichnet sich der Blütenhonig durch eine feine und fein nuancierte Süße aus, während der dunklere Honig malzig bis würzig schmeckt.



Wenn man sich dieses Bild aus der Sicht der Bienen ansieht, versteht man, warum das Bienenjahr mit dem Juli zuende geht. ... Wobei sie aktuell schon auch noch auf den Ringelblumen und andern kleinen Blühern zu sehen sind. Man nennt es "Läppertracht", was sie so zusammensuchen, wenn es keine großen Mengen einer blühenden Pflanzensorte mehr gibt.


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